Kulturelle und wissenschaftliche Zusammenarbeit und Diaspora
Die kulturelle Zusammenarbeit zwischen der Republik Tadschikistan und der Bundesrepublik Deutschland wird in dem am 18. Juni 2003 in Kraft getretenen Regierungsabkommen über die Zusammenarbeit im Bereich der Kultur vom 22. August 1995 geregelt.
Die kulturelle Zusammenarbeit zwischen Tadschikistan und Deutschland drückt sich im Bereich des Erlernens der deutschen und tadschikischen Sprachen, der Beziehungen zwischen Hochschulen und allgemeinbildenden Schulen aus. Seit 2010 funktioniert in Duschanbe ein deutsches Sprachlernzentrum, das vom Goethe-Institut finanziert wird. Darüber hinaus unterrichten deutsche Fachkräfte in zwei Gymnasien in den Städten Duschanbe und Chudschand.
Durch das Informationszentrum des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, das bis 2019 in Tadschikistan tätig war, ebenfalls Goethe-Institut und Deutschen pädagogischen Austauschdienst werden für tadschikische Wissenschaftler, Studierende und Schüler entsprechende Stipendien mit unterschiedlichen Dauer zum Zwecke des Studiums und der Weiterbildung in Deutschland bereitgestellt.
Derzeit stellt diese Organisation einen ihrer Dozenten an der Staatlichen Pädagogischen Universität namens Sadriddin-Aini zur Verfügung. Die Lehrer der Robert-Bosch-Stiftung arbeiten an der Russisch-Tadschikischen (Slawischen) Universität.
Der Deutsche Akademische Austauschdienst, das Goethe-Institut und der Deutsche Pädagogische Austauschdienst vergibt jährlich Stipendien an tadschikische Studierende für kurzzeitige Studienaufenthalte in Deutschland. Jährlich werden 60-70 Studierende und Fachkräfte vom Deutschen Akademischen Austauschdienst, dem Goethe-Institut und dem deutschen pädagogischen Austauschdienst zu Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen nach Deutschland entsandt.
Das Nationale Antikenmuseum Tadschikistans und das Ahmad-Donisch-Institut für Geschichte, Archäologie und Ethnographie der Akademie der Wissenschaften der Republik Tadschikistan führen auf der Grundlage der Absichtserklärung gemeinsam mit dem Deutschen Archäologischen Institut seit mehreren Jahren archäologische Ausgrabungen in verschiedenen Regionen Tadschikistans durch. Bisher haben deutsche Archäologen in den Gebieten Dangara, Khowaling und Vose, Kangurt und Farkhor des Khatlon-Gebietes archäologische Ausgrabungen durchgeführt und einige seltene Funde gefunden.
Das Institut für Internationale Beziehungen des Deutschen Verbands der öffentlichen Hochschulen (DVV International) und die Deutsche Stiftung für internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Rechts (IRZ) sind weitere deutsche Organisationen, die in ständiger Zusammenarbeit mit tadschikischen Behörden stehen.
Am 11. April 2005 wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Nationalen Universität Tadschikistans und der Philipps-Universität Marburg unterzeichnet. Ebenfalls besteht zwischen der Staatlichen Pädagogischen Universität namens Sadriddin-Aini und der Humboldt-Universität zu Berlin eine gute Zusammenarbeit bei dem Unterrichten der tadschikischen und deutschen Sprachen und dem Studentenaustausch.
Die Stadt Duschanbe und die deutsche Stadt Reutlingen sind seit 1990 Partnerstädte.
Von den damaligen 39.000 in Tadschikistan lebenden und später in ihre historische Heimat übersiedelten deutschen Diaspora leben derzeit in Tadschikistan etwa 1000 ethnische Deutschen.
In Deutschlands funktioniert Deutsch-Tadschikische Gesellschaft e.V., derer Schwerpunkt die Vorstellung der tadschikischen Kultur, Organisation der Bildungsreisen und vielfältiger kultureller Veranstaltungen ist.
Die Gründung verschiedene Jugend- und Studentenorganisationen der Tadschiken in Deutschland befindet sich derzeit im Entwicklungsstadium.
In der Stadt Berlin gibt es ein Restaurant namens Tadschikische Teestube, das im nationalen tadschikischen Stil eingerichtet ist und täglich Einwohner und Gäste der deutschen Hauptstadt bedient.
In Tadschikistan ist seit 1996 die humanitäre Organisation Friedensdorf International tätig.