Presseerklärung des Premierministers der Islamischen Republik Pakistan Imran Khan nach dem Treffen mit dem Präsidenten der Republik Tadschikistan Emomali Rahmon

18.09.2021 11:08

51486148427-62e6b5aa3f-o.jpgVerehrter  Herr Präsident,

Zunächst möchte ich Sie zur erfolgreichen Durchführung der heutigen Konferenz der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit gratulieren. Zum anderen bedanke ich mich im Namen meiner Delegation bei Ihnen für die hervorragende Gastfreundschaft und Warmherzigkeit, die Sie uns hier während unseres Besuchs entgegengebracht haben.

Wir haben heute viele Fragen der Handelskooperationen zwischen beiden Ländern erörtert; Wir sprachen also über Connectivity. Wir wissen, dass die kürzesten Routen von Tadschikistan bis zum Indischen Ozean, also bis zum Meer, durch Pakistan laufen. Das war ein Thema unseres Gesprächs. Außerdem diskutierten wir darüber, wie wir gegenseitig vom Handel profitieren können, sei es im Textilbereich, in der Pharmaindustrie oder im Tourismus.

Das wichtigste Thema, das unsere beiden Länder heute am meisten betrifft, ist die Lage in Afghanistan. Und wie Herr Präsident richtig feststellte, ist der Frieden in Afghanistan nicht nur für Tadschikistan und Pakistan äußerst wichtig, er ist vor allem für die leidgeprüfte afghanische Bevölkerung von großer Bedeutung. Seit vierzig Jahren gibt es Konflikte in diesem Land. Dieser Zustand hat den Menschen dort unermessliches Leid gebracht.

Wir haben also darüber diskutiert, wie wir angesichts der aktuellen Situation dafür sorgen oder unser Bestes tun können, damit in Zukunft Frieden und Stabilität herrschen. Und zu den Konflikten, die uns Sorgen bereiten, die Ihnen hier Sorgen machen, von denen wir in Pakistan besorgt sind, gehört die Auseinandersetzung zwischen Tadschiken und den Taliban in der Provinz Pandscher.

Und wir haben heute beschlossen, unser Bestes zu tun. Sie, Herr Präsident, werden Ihren Einfluss bei den Tadschiken dort geltend machen und wir werden es bei den Paschtunen oder Taliban versuchen. Wir werden unser Bestes tun, um sie dazu zu bringen, die Streitigkeiten durch den Dialog beizulegen.

Wir werden darauf beharren, dass eine inklusive Regierung für Afghanistan notwendig ist. Ohne eine inklusive Regierung wird es in einem Land, das so heterogen ist, nicht funktionieren. Die Paschtunen machen 45 Prozent der Bevölkerung aus, Es gibt Tadschiken, die eine große Minderheit in Afghanistan bilden. Darüber hinaus, gibt es dort Usbeken und Hazaras. Ein dauerhafter Frieden in Afghanistan kann also erreicht werden, wenn die Bildung einer allumfassenden Regierung möglich wird.

Wir tun also unser Bestes und werden darauf bestehen. Es ist uns klar, dass wir keinem anderen Land etwas vorzuschreiben haben, wir werden jedoch versuchen, unser Bestes zu machen.

Als Freunde Afghanistans werden wir darauf bestehen, dass sie dort eine Lösung finden, insbesondere für den Konflikt, der jetzt zwischen den Tadschiken und den Taliban im Pandscher-Tal ausgebrochen ist. Wir werden sie auch aus humanitären Gründen dazu drängen, die Straßensperre zu öffnen, damit humanitäre Hilfe durchkommt.

Und wir können nun, Herr Präsident, wie heute ausführlich erörtert, feststellen, dass dies ein entscheidender Moment in der Geschichte Afghanistans ist. Dies kann in zwei Richtungen gehen: Entweder kommt es zu einem dauerhaften Frieden, welcher in den letzten vierzig Jahren nicht erreicht wurde. Oder es kann im schlimmsten Fall zu einem Alptraumszenario mit mehr Konflikten, einer humanitären Krise, mehr Flüchtlingen und einem instabilen Afghanistan führen, ein Zustand welcher von Terroristen genutzt werden könnte. Mindestens drei unterschiedliche Terrorgruppen hatten in der Vergangenheit den afghanischen Boden für Terroranschläge in Pakistan genutzt.

Es liegt also im Interesse aller, im Interesse der internationalen Gemeinschaft, dass in Afghanistan Frieden und Stabilität kehrt. Und wie wir heute vereinbart haben, kann es nur Frieden geben, wenn es eine inklusive Regierung gibt. Alle unterschiedlichen Standpunkte, Fraktionen, ethnischen Gruppen, alle sollen in eine solche Regierung einbezogen werden, was am Ende zu einem dauerhaften Frieden führen wird.

Ich danke Ihnen, Herr Präsident, nochmals für Ihre herzliche und großartige Gastfreundschaft. Ich muss im Namen meiner Delegation sagen, dass wir alle sehr beeindruckt sind. Wir haben Fortschritte gesehen, die hierzulande erzielt worden sind. Ich habe mir die Einrichtungen besichtigt und Grünanlagen angeschaut. Das zeigt, was für eine wahre Leidenschaft Sie persönlich für den Fortschritt haben. Sie fühlen mit Ihrem Land und setzen sich für seine Entwicklung ein. Das hat die Mitglieder meiner Delegation wirklich beeindruckt. Meine herzliche Gratulation.

Vielen Dank.

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